Ärztekammer für Tirol zum Impfstart von 70 plus

15.03.2021

Arztpraxen gut vorbereitet - Abläufe in den Praxen unterschiedlich - Impfstoffmangel gibt Zeitplan vor

Seit Ende Jänner 2021 besteht für die Tiroler Bevölkerung die Möglichkeit sich unter www.tirolimpft.at zur COVID-19-Impfung vorzumerken. – Entweder für eine Impfung in einer Impfstraße oder bei einem niedergelassenen Arzt. Personen ab dem 70. Lebensjahr werden - je nach Verfügbarkeit von Impfstoff – in den nächsten Wochen einen konkreten Impftermin erhalten. Bei der Reihenfolge der Impfeinladungen wird neben dem Lebensalter auch das individuelle Erkrankungsrisiko mitberücksichtigt.

Zurzeit erhalten die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, die sich als Impfärzte gemeldet haben, den Zugriffscode auf die Vormerkliste des Landes.

Viele Arztpraxen führen zudem seit Wochen Anmeldungslisten von Impfkandidaten aus ihrer Praxis. Diese gilt es mit der Vormerkliste des Landes zusammenzuführen. Gleichzeitig werden die Impfwerber nach Lebensalter und nach Risiko gereiht.

Erst mit dem Aviso des Landes, wann und wieviel Impfstoff für eine bestimmte Woche pro Praxis zur Verfügung steht, kann dann - beginnend mit den Impfkandidaten von 70 Jahren aufwärts - über den konkreten Impftermin informiert und zur Impfung eingeladen werden.

Es hilft also nichts, erklärt der Präsident der Ärztekammer für Tirol, Dr. Artur Wechselberger, schon vorher mit der gewählten Ordination Kontakt aufzunehmen, um den Impftermin zu erfragen. Die Mitarbeiter in den Ordinationen kennen den Termin auch nicht vorzeitig. Sobald sie ihn erfahren, werden sie - streng nach Reihungsliste entsprechend der Tiroler Impfstrategie - die Betroffenen kontaktieren, um die Impftermine zu vereinbaren.

Bei der Impfung selbst gelte es alle Schutzmaßnahmen, die für den Besuch von Arztpraxen vorgeschrieben sind, einzuhalten, erklärt der Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte Dr. Momen Radi den Ablauf der Impfungen. Dabei steht die Einhaltung des vereinbarten Termins, der Abstand von zwei Metern, das Tragen von FFP-2-Masken und die Händedesinfektion im Vordergrund. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Arztpraxen müssen zudem darauf achten, dass es zu keinen Menschenansammlungen in den Ordinationen kommt. Schließlich bleiben die frisch Geimpften noch 15 – 20 Minuten zur Beobachtung möglicher Impfreaktionen in der Praxis.

Manche Ärztinnen und Ärzte werden sich auch zu Impfgemeinschaften zusammenschließen und die Impfungen in Räumlichkeiten anbieten, die besser geeignet sind als die eigenen Praxisräume, um einen sicheren und gut organisierten Ablauf der Impfaktion zu ermöglichen. Es könnte auch, um einer Überlastung der Praxiskapazitäten vorzubeugen, notwendig werden, impfwillige Personen an öffentliche Impfstraßen zu verweisen. Auch darüber werden die vorgemerkten Personen zeitgerecht informiert.

Der Ablauf der Impfaktion, an der sich über 600 Ärztinnen und Ärzte und mehr als 20 Impfzentren oder Impfstraßen beteiligen, stellt eine große Herausforderung für die Tiroler Ärzteschaft dar. Neben dem Terminmanagement und den Einladungen, den Sicherheitsmaßnahmen, der Feststellung der Impftauglichkeit und dem Impfen, müssen die Praxisteams auch noch einen hohen Dokumentations- und Verwaltungsaufwand bewältigen. - Dies alles neben dem laufenden Ordinationsbetrieb, der eine uneingeschränkte medizinische Versorgung der Bevölkerung gewährleisten muss.

Limitierender und die Abläufe dominierender Faktor ist und bleibt aber nach wie vor die Verfügbarkeit und die Art des verfügbaren Impfstoffes, apostrophiert Präsident Wechselberger das Hauptproblem der Impfkampagne, die sich sicher bis in den Sommer hineinziehen werde.

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