Nicht nur in Landeck, auch in Kufstein, Kitzbühel, Söll oder Kirchberg gibt es verwaiste Hausarztstellen. Trotz wiederholter Ausschreibungen, bis zu 25 mal wie etwa in Kufstein, gelingt es nicht, genügend Ärztinnen oder Ärzte für Allgemeinmedizin zu finden, die bereit sind, sich niederzulassen und eine der ausgeschriebenen Hausarztstellen zu übernehmen. Die Folgen des Versorgungsmangels sind für die Bevölkerung schmerzlich spürbar.
Eine der Ursachen liegt, so der Präsident der Ärztekammer für Tirol, Artur Wechselberger, darin, dass Tirols Krankenhäuser zu wenig Ausbildungsstellen anbieten. Musste früher pro 15 Krankenhausbetten eine Ausbildungsstelle im Fachgebiet Allgemeinmedizin geschaffen werden, so verweigern sich seit dem Wegfall dieser Bestimmung im Jahr 2015 die Krankenhäuser einer bedarfsgerechten Nachwuchsplanung. Dabei verlangt das Tiroler Krankenanstaltengesetz dezidiert die bedarfsgerechte Festlegung der Zahl der Ausbildungsstellen.
„Solange die Krankenhäuser Jungmediziner auf Wartelisten für eine allgemeinmedizinische Ausbildung setzen, statt eine zusätzliche Stelle zu schaffen, werden uns Ärzte in der Niederlassung fehlen“, bringt Präsident Wechselberger die Misere auf den Punkt. Denn für die Bereitstellung der Ausbildungsstellen seien die Krankenhausträger verantwortlich. Es helfe nichts, die Versorgungsfrage wie eine heiße Kartoffel im Kreis zu schicken und die Schuld beim Anderen zu suchen.
Wechselberger: „Fakt ist, dass sich die Träger der „Fondskrankenanstalten“ - auch die öffentlichen, wie Gemeindeverbände oder Land - darum kümmern müssen, bedarfsgerecht Ausbildungsstellen vorzuhalten!“
Wechselberger baut darauf, dass sich Ärztinnen und Ärzte, die in einer Region ausgebildet werden, letztlich auch in dieser Region niederlassen werden. Dann werde es allerdings an den Krankenkassen liegen, ihnen attraktive und zeitgemäße Verträge anzubieten, um sie als Kassenärztinnen und Kassenärzte zu gewinnen.
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