Bestätigt durch die Anmerkungen im Regierungsprogramm sieht Edgar Wutscher, Obmann der Bundessektion Allgemeinmedizin (BSAM) der Österreichischen Ärztekammer nun dringenden Handlungsbedarf. „Wir haben in der Ärztekammer alle notwendigen Beschlüsse zur Einführung des Facharztes für Allgemeinmedizin einstimmig gefasst. Diese wurden vor wenigen Monaten der Regierung übermittelt. Die neue Regierung hat diesen wichtigen Punkt nun im Regierungsprogramm festgeschrieben.“ Jetzt muss der Facharzt für Allgemeinmedizin nur noch rasch umgesetzt werden, fordert Wutscher. „Diesen Schritt nun zu machen, ist eminent wichtig für eine nachhaltige Aufwertung der Allgemeinmedizin und Attraktivierung der Niederlassung“, sagt er.
Das Fachgebiet des Allgemeinmediziners ist für Wutscher schon jetzt klar definiert: „Es umfasst alle bisherigen Tätigkeiten sowie die intensive Betreuung in der Familien- und Sozialmedizin“, so der BSAM-Obmann.
Für die ebenfalls im Regierungsprogramm genannte „Attraktivierung der Allgemeinmediziner-Ausbildung“ sei es ebenso wichtig, die Ausbildungsmöglichkeiten in den Lehrpraxen auszuweiten, ist Wutscher überzeugt. Besonders dort könnten angehende Allgemeinmediziner den Beruf unter Echtbedingungen und realitätsnahe erfahren. „Die Evaluierung der Ausbildung bei angehenden Allgemeinmedizinern hat ergeben, dass gerade die Lehrpraxis mit äußerst guten Noten bewertet wurde“, sagt Wutscher unter Verweis auf die jüngste ÖÄK-Ausbildungsevaluierung.
„Ein Grund für das gute Abschneiden ist das großartige Engagement der Lehrpraxisleiter, welche spezifische Schulungen absolvieren“, argumentiert er. Es sei daher durchaus überlegenswert, dass auch Ausbildner in den Krankenhäusern an entsprechenden zusätzlichen didaktischen Schulungen gerade im Fach Allgemeinmedizin teilnehmen. (sb)
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